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Funakoshi Gichin

 

Funakoshi Gichin (1868 -1957)

 

Gichin_Funakoshi

 

”Das höchste Ziel im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage,
sondern die Perfektion des menschlichen Charakters”

(Gichin Funakoshi)

 

1921 kam er von Okinawa nach Japan und blieb zeit seines Lebens dort, um Karate zu unterrichten und zu verbreiten. Später wurde Funakoshis Konzept als Shôtôkan ryû bezeichnet – „Shôtô“ war Funakoshis Künstlernahme und bedeutet „das Rauschen der Kieferwipfel“. 1939 wurde die Trainingshalle (Kan) nach seinem Künstlernahme benannt. Später bildete diese Wortkombination den Namen für den Karate-Stil des Funakoshis – Shôtôkan.

 

"Der Begriff Shotokan setzt sich aus drei japanischen Zeichen zusammen:
Diese sind Sho (Pinie, Kiefer), To (Welle, Woge) und Kan (Großes Gebäude, Halle)"


Funakoshi gehörte zu den großen Experten der okinawanischen Kampfkunst. Mehr als 30 Jahre lang war er Schüler des Shôrin ryû. Er übte zuerst unter den Meistern ITOSU YASUTSUNE und AZATO ANKO das Shuri te und danach unter mehreren Meistern (MATSUMORA und NIIGAKI) das Tomari te. Er kannte den ungeheuren Umfang des Okinawa te besser als jeder andere und wusste um das Prinzip der Unantastbarkeit des Hauptsystems.

In den jeweiligen Schulen des Shôrin ryû übte man nur eine kleine Zahl von Kata, je nachdem, welche Schwerpunkte von dem Meister der Schule gelegt wurden. Doch niemand entfernte sich vom Hauptsystem oder versuchte das Hauptsystem durch seine persönliche Ansicht zu ersetzen. Die Achtung vor dem Hauptsystem als Ganzem ermöglichte es jedem Meister, seinen Weg aus einer großen Vielfalt von Möglichkeiten zu wählen.

Meister FUNAKOSHI GICHIN (geboren 1869 in Okinawa – gestorben 1957) gilt als Vater und Begründer des modernen Karate.

 

Die 20 Regeln des Funakoshi Gichin

Shoto- Niju- Kun

 

 

1.

Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto o wasuru na

2.

Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
karate ni sente nashi

3.

Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
karate wa gi no tasuke

4.:

Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire

5.

Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
gijutsu yori shinjutsu

6.

Es geht einzig darum, den Geist zu befreien.
kokoro wa hanatan koto o yōsu

7.

Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
wazawai wa ketai ni shōzu

8.

Denke nicht, dass Karate nur im Dojo stattfindet.
dōjō nomi no karate to omou na

9.

Karate üben heißt, ein Leben lang arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.
karate no shūgyō wa isshō dearu

10.

Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
arayuru mono o karate kase soko ni myōmi ari

11.

Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru

12.

Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.
katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyō

13.

Wandle dich abhängig vom Gegner.
teki ni yotte tenka seyo

14.

Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
ikusa wa kyojitsu no sōjū ikan ni ari

15.

Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
hito no teashi o ken to omoe

16.

Sobald man vor die Tür tritt, findet man eine Vielzahl von Feinden vor.
danshimon o izureba hyakuman no teki ari

17.

Feste Stellungen gibt es für Anfänger, später bewege man sich natürlich.
kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai

18.

Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono

19.

Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
chikara no kyōjaku, karada no shinshuku, waza no kankyū o wasuru na

20.

Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.
tsune ni shinen kufū seyo